Konsequentes Nebeneinander führt zu bereicherndem Miteinander

Pareidolie – Daniel Wrede & Vera Drebusch

(1.- 9. September 2018)

14. Ausstellung im Rahmen des Projekts “Ausnahmezustand”

Projektraum “Eichenhof”

Ostendorfer Str. 13, 27726 Worpswede

Eintritt frei

PAREIDOLIE – Daniel Wrede & Vera Drebusch, Installationsansicht, Projektraum Eichenhof, 2018, Foto: Stefan Ringeling

Unser „Ausnahmezustand“, unsere Plattform für zeitgenössische Kunst, führt für die 14. Ausstellung im temporären Projektraum „Eichenhof“ die Künstler*innen Daniel Wrede und Vera Drebusch zusammen.

Daniel Wrede ist, obwohl er in Hamburg lebt, auch in der Bremer Kunstszene verwurzelt und zeigte seine zumeist kinetischen Arbeiten nicht nur im Gerhard Marcks Haus, der Kunsthalle Bremen und der Städtischen Galerie, sondern beteiligte sich auch an zahlreichen nationalen Ausstellungen. Für seine Produktion hat sich Daniel Wrede aus Hamburg in den Tagen vor der Ausstellungseröffnung in ein Atelier in den Künstlerhäusern Worpswede zurückgezogen.

Daniel Wrede, Installationsansicht PAREIDOLIE – Daniel Wrede & Vera Drebusch, Projektraum Eichenhof, 2018, Foto: Stefan Ringeling

Die beiden Künstler*innen kennen sich aus ihrer gemeinsamen Studienzeit an der HfK Bremen. Vera Drebusch zog danach nach Köln, mit einem Standbein lebt sie aber ebenfalls in Hamburg. Die Künstlerin blickt auf eine Reihe von nationalen und internationalen Ausstellungen und Arbeitsaufenthalten, sowie Erfahrungen als Kuratorin und Dozentin zurück. Aktuell ist Vera Drebusch Jahresstipendiatin 2018/19 der Hamburger Claussen-Simon-Stiftung. Als künstlerische Methode beschäftigt sie sich mit Verdichtungen und Sichtbarmachungen.

Vera Drebusch, Installationsansicht PAREIDOLIE – Daniel Wrede & Vera Drebusch, Projektraum Eichenhof, 2018, Foto: Stefan Ringeling

Für ihre erstmalige Zusammenarbeit wählten Daniel Wrede und Vera Drebusch als thematische Leitlinie das Trugbild. Mit ihrer PAREIDOLIE, also dem Phänomen, in Dingen und Mustern wesenartige Gesichter oder Gegenstände zu erkennen, nehmen sie eine Ortserkundung vor und reagieren auf den „Ausnahmezustand“.

Vera Drebusch, Installationsansicht PAREIDOLIE – Daniel Wrede & Vera Drebusch, Projektraum Eichenhof, 2018, Foto: Stefan Ringeling

Für die Ausstellung PAREIDOLIE treten die sowohl medial als auch stilistisch sehr unterschiedlichen Arbeiten der beiden Künstler*innen in ein sich bereicherndes Nebeneinander. So zeigt beispielsweise Vera Drebuschs Teppicharbeit „Inflation“ Kinder im Jahr 1923, die mit Geldscheinen spielen, und Daniel Wrede reagiert mit seinem Zählobjekt. Oder aber Wrede lässt ein Messer in einer schon fast tänzelnden Bewegung schneiden und trifft auf Drebuschs, aus den Früchten von Botschaftsgärten hergestellten „Konserven“ und ihren neuen Eichenhof-Apfelmus-Gläsern als letzte Ernte vor dem bevorstehenden Abriss. Vergoldete Eicheln von Drebusch begegnen den Silicon-Fliesen mit vergoldeter Ecke von Wrede. Einige Beispiele ihres konsequenten Nebeneinanders, das sich hier zu einem besonderen, sich bereichernden Miteinander entwickelt.

PAREIDOLIE – Daniel Wrede & Vera Drebusch, Installationsansicht, Projektraum Eichenhof, 2018, Foto: Stefan Ringeling