Ein halbes Jahr “Ausnahmezustand” in Worpswede
Seit März bespielen Katharina Groth (künstlerische Leiterin Künstlerhäuser Worpswede) und David Didebulidze (Künstler / Kurator) in Zusammenarbeit mit den Künstlerhäusern Worpswede das leerstehende Hotel Eichenhof im “Ausnahmezustand“. Die temporäre Plattform für zeitgenössische Kunst hat sich in kürzester Zeit etabliert. Ein experimenteller Möglichkeitsraum ist entstanden. Zehn sehr unterschiedliche Ausstellungsprojekte wurden bereits vor Ort realisiert. Ein besonderes Geschenk zum 800. Geburtstag von Worpswede, der in diesen Tagen im Ort gefeiert wird.
Dabei ist unser „Ausnahmezustand“ alles andere als ein gewöhnliches Ausstellungsprojekt. Vielmehr ist der “Ausnahmezustand” ein Labor, das an ungewöhnlichen Orten Künstler*innen und ihre Arbeiten und Arbeitsweisen zu Forschungsobjekten macht und kuratorische Fragen stellt, die zu Gesprächen und zum Nachdenken über zeitgenössische Kunst anregen. Nicht nur verschiedenste Positionen der gegenwärtigen Kunstszene stellen die Initiatoren vor, sondern auch die Bandbreite der Arbeit in den Künstlerhäusern Worpswede werden einem breiteren Publikum durch die Präsentationen im temporären Projektraum “Eichenhof” zugänglich gemacht.
Projektraum “Eichenhof”, Foto: Katharina Groth
Gleichzeitig beschränkt sich das Projekt nicht auf diesen Ort. Da sich auch die Künstlerhäuser Worpswede in einer Phase der Neuaufstellung, in einer Art Ausnahmezustand befinden, hat Katharina Groth, die seit Jahresebeginn künstlerische Leiterin der Künstlerhäuser ist, auch am eigentlichen Standort der Künstlerhäuser den “Ausnahmezustand” ausgerufen. Während des Projektes werden die dortigen Martin-Kausche-Ateliers nicht nur Produktions- und Denkort für die Entwicklung der Präsentationen im “Eichenhof”, auch dort sind einzelne Aktionen in Vorbereitung.
Die Künstlerhäuser Worpswede, die sich als Produktionsstätte für zeitgenössische Kunst verstehen, fördern einzelne Künstler*innen von nah und fern, national und international bis hin zu Gruppen und fokussieren insbesondere Projekte mit Studierenden der Kunsthochschulen. Im “Ausnahmezustand” finden diese unterschiedlichen Künstler*innen eine Plattform, um künstlerische Prozesse umzusetzen und sich dem öffentlichen Diskurs zu stellen. Genau um diese Diskussionen im Künstlerdorf und der Region anzuregen herrscht in diesem Jahr in Worpswede “Ausnahmezustand“.
Künstlerhäuser Worpswede, Foto: Katharina Groth
Allen teilnehmenden Künstler*innen, allen Helfer*innen und Unterstützern, sowie dem Vorstand und dem Team der Künstlerhäuser Worpswede möchten wir an dieser Stelle herzlich danken. Die Umsetzung des Projektes “Ausnahmezustand” wird ermöglicht durch die finanzielle Förderung der Karin und Uwe Hollweg-Stiftung aus Bremen, sowie von Kirsten und Hans von Helldorff, die uns das Hotel Eichenhoff zur Verfügung stellen. Euch und Ihnen sind wird für das Miteinander sehr dankbar.
Wir blicken gespannt auf die zweite Jahreshälfte im “Ausnahmezustand“!